Helge Schneider
Ein Mann und seine Gitarre
Man möchte eine leere Seite unter seinen Namen stellen. Etwa als Platz für geistreiche Kritzeleien, alberne Klosprüche oder Fleischwurstrezepte. Für sinnvoll Sinnloses – denn all das wäre sicher in seinem Sinn. Helge Schneider, der Meister des Absurden, Nonsens, Klamauks und Entertainments, ist seit über 45 Jahren im Musik- und Filmgeschäft. Eine Institution mit Kultstatus. Wie vermag man diesen Typen also beschreiben, den scheinbar jeder kennt? Als singende Herrentorte, Erfinder des „Katzenklos“, als Jazzer, Doc Snyder oder 00 Schneider. Dessen vordergründigstes Merkmal es ist, sein musikalisches Genie in Lagen von Understatement zu hüllen. Bei dem man unwillkürlich die innerste Kindheit hervorkramt, kichernd herumschleicht, mit dem Finger auf andere zeigt, stets sagt, was man denkt und seiner Fantasie freien Lauf lässt.
Helge Schneider – diese Reinkarnation aus Pippi Langstrumpf, Mozart und dem Rumpelstilzchen, das stolz ums Feuer springt und sich diebisch darüber freut, dass andere nicht wissen, was es selber weiß. Dass Schneider dabei künstlerisch ganz tief in die Farbenkiste greift – mit Klavier, Orgel, Spinett, Synthesizer, Saxofon, Trompete, Gitarre oder Bass wahre dadaistische Kunstwerke malt, zeigt einmal mehr, das „Kunst von Können“ kommt. Ob sein Genie dabei nah am Wahnsinn gebaut ist, wer weiß und wen interessiert das schon. Denn, wie schrieb die Neue Züricher Zeitung so schön: „Nicht Helge Schneider schlüpft in die Rolle, sondern die Rolle schlüpft in Helge Schneider.“ Rollen, geboren aus seinem Talent zur Improvisation, die sich nie in ein Korsett pressen lassen, die Spontanität wie die Luft zum Atmen brauchen. Eine dieser Rollen entstand nun in der Corona-Zeit: die Geschichte mit dem „Mann ohne Gesicht“. „Ich habe gedacht, da könnte einer daher gehen, ins Schaufenster gucken und dann gehe ich in die Verkörperung. Dann bin ich das selbst …“ Ein Improstück mit Gesang und Gitarre. Eine Kombi die ihm sichtlich Freude bereitet, denn nun verkündet Helge Schneider auch die Umbenennung seiner geplanten Konzerte „Die Wiederkehr des blaugrünen Smaragdkäfers" und „let´s lach!“ in: „Ein Mann und seine Gitarre“. Das passt!
Zeit und Ort
Freitag, 5. August 2022
Theatervorplatz Jena
Beginn: 20:00 Uhr
Einlass ab: 18:30 Uhr
Tickets
Ausverkauft
Kinderkartenpflichtig
Video
Pressestimmen
Der Endgegner
„Wundertüte – ein Konzert von Helge Schneider ist stets eine Wundertüte: Man weiß nicht, was man bekommt. Alles kann, nichts muss. Daher breitete sich am Freitagabend so ein Hauch von Anarchie in der ausverkauften Kulturarena aus, als Helge Schneider leibhaftig und äußerst agil die Bühne betrat – und vom ersten bis zum letzten Moment wirkten alle Anwesenden sehr glücklich. Künstler inklusive. (…) Dieser Mann kann womöglich alles. Oder wie sagte ein junger Mann am Rande des Abends: Helge Schneider sei der Endgegner – und alle, die das nicht kapieren würden, könnten einem nur leidtun…“ Ostthüringer Zeitung, 08.08.2022